Ihr lieben, erst einmal möchte ich euch schöne Ostern wünschen! Auch wenn alles Kopf steht und auch wir traurig sind, dass wir nicht wie gewohnt mit der Familie feiern können, sehen wir auch das Gute in der Krise.
Der Feiertagstrubel bleibt aus und wir besinnen uns auf das was wirklich wichtig ist. Anstatt zum Familientreffen zu hetzen und uns vollzufressen, verbringen wir diese Tage mit den Kindern im Garten, spielen, toben und haben so richtig echt Zeit für uns.
Und diese Zeit nutzen wir unter anderem auch um gemeinsam zu backen. Hier habe ich euch gezeigt, wie ihr ganz einfach euren eigenen Sauerteig ansetzen könnt. Natürlich möchte ich euch da nicht vorenthalten, wie ich den Sauerteig verwende. Deswegen verrate ich euch heute das absolute Lieblingsrezept meiner Kinder und mir.
Dieses Dinkelbrot braucht zwar viel Zeit, aber macht nur wenig Aufwand. Es backt sich quasi nebenher und ist daher auch super zum Backen mit Kindern geeignet.
Ihr braucht:
- 430 ml lauwarmes Wasser
- 50 g von eurem Sauerteig
- 20 g Salz
- etwa 800 g Dinkelmehl (ich gebe 700 g Mehl in den Teig. Fülle beim Kneten aber nach bis die Konsistenz passt.)
- außerdem benötigt ihr 2 Schüsseln, 2 Geschirrtücher und einen Bräter mit Deckel oder einen Topf mit Deckel der ofengeeignet ist – also keine Plastik- oder Gummigriffe hat die im Ofen schmelzen), etwa 28 Stunden Zeit
Welche Art an Dinkelmehl ihr verwendet, bleibt euch überlassen. (Ihr könntet dieses Brot auch mit z.B Weizenmehl machen – dann habt ihr eben ein Weizen- und kein Dinkelbrot). Da meine Familie nicht so auf Vollkorn steht, ich das aber total sinnvoll und gesund finde, schummele ich ihnen mit diesem Brot wenigstens eine homöopathische Menge Vollkornmehl unter. Ich verwende also eine Mischung aus etwa 150 g Dinkelvollkornmehl und 550 g Dinkelmehl Typ 630.
Und so macht ihr das Brot:
Gebt das Wasser, das Salz und den Sauerteig in eine Schüssel und rührt vorsichtig um. Diese Mischung lasse ich nun kurz stehen und fülle in der Zeit meinen Sauerteig auf. Dann kann ich ihn gleich wieder wegräumen und laufe nicht Gefahr, dass meine Kids den Sauerteig umkippen und verschütten.
Dann gebe ich das Mehl zu der Mischung und beginne zu kneten. Ihr könnt die Rührmaschine mit Knethaken nehmen. Ich persönlich knete lieber von Hand. So bekomme ich eher ein Gefühl für den Teig und die Konsistenz. Und die Wärme der Hände tut den Sauerteigkulturen gut.
Der Teig sollte noch feucht sein, sich aber gut von der Schüssel lösen. Beim Anheben sollte er nicht davonlaufen. Ich gebe beim Kneten immer wieder ein wenig Mehl hinzu, bis ich diese Konsitenz erreicht habe. Dann hebe ich den Teig an und bestäube den Boden der Schüssel mit etwas Mehl. Den Teig forme ich zu einer Kugel, gebe ihn in die Schüssel zurück und decke ihn mit einem feuchten Geschirrtuch ab. So trocknet er nicht aus.
Jetzt braucht der Teig erst mal Ruhe. In etwa 6 Stunden. Dann muss er gedehnt und gefaltet werden. Ich hebe den Teig dazu aus der Schüssel, ziehe ihn etwas in die länge und schlage die enden nacheinander nach unten ein. Dann ziehe ich ihn etwas in die Breite und schlage die Seiten wieder nach unten. Die untere Seite, auf die wir gerade die Enden und Seiten eingeschlagen haben, nennt man „Schluss“.
Der Teig kommt nun mit dem Schluss nach unten wieder in die Schüssel und wird wieder mit dem feuchten Tuch abgedeckt. Achtet darauf, dass das Tuch nicht austrocknet. Sonst wird auch euer Brotteig trocken.
Nun darf der Teig erneut 6 Stunden ruhen und dann wird er wieder gedehnt und umgeschlagen.
Am Anfang habe ich mir wirklich den Wecker gestellt und habe den Teig ganz genau alle 6 Stunden gedehnt und gefalten. Mittlerweile mache ich das nach Gefühl. Ein oder zwei Stunden hin oder her ruinieren das Brot nicht 😉
24 Stunden nach dem Ansetzen, nehme ich eine weitere Schüssel und lege sie mit einem sauberen Geschirrtuch aus. Auf dieses Tuch gebe ich etwas Mehl. (Seid nicht zu geizig damit, sonst klebt euch der Brotteig ans Tuch). Ich nehme den Brotteig, dehne und schlage ihn nochmal um und lege ihn anschließend mit dem Schluss nach oben in die Schüssel mit dem bemehlten Tuch.
So lasse ich den Teig nochmal eine bis 2 Stunden ruhen. Abgedeckt wird er jetzt nicht mehr. Kurz vor Ende der Ruhezeit, heize ich den Backofen auf 250°C vor. Den Bräter/Topf in dem ich später das Brot backen möchte, gebe ich dabei auch schon in den Ofen. Wenn der Ofen die Temperatur erreicht hat, nehme ich den Bräter/Topf aus dem Ofen, nehme den Brotteig vorsichtig aus der Schüssel mit dem Tuch und lege ihn nun mit dem Schluss nach unten in den Bräter/Topf. Versucht die Form des Brotes beim umsetzen nicht zu stark zu „beschädigen“. Und verbrennt euch nicht ;). Dann gebt ihr den Deckel auf den Bräter/Topf und schiebt das Brot so in den Ofen.
Durch den Deckel bleibt die Feuchtigkeit des Teiges im Bräter/Topf und es kann sich eine wunderbare Kruste entwickeln.
Nach 10 Minuten regelt ihr die Temperatur auf 220°C zurück und lasst das Brot für weitere 30 Minuten backen. Für eine schöne Farbe und eine schön knusprige Kruste nehmt dann den Deckel herunter und lasst das Brot noch für 10 Minuten bräunen.
Anschließend nehmt es aus dem Ofen und holt es aus der Form. Zum Auskühlen sollte es nun auf einem Gitter oder Rost liegen. So kann es von allen Seiten gleichmäßig abkühlen und es wird nirgendwo durch Kondenswasser matschig.
Ich liebe den Geruch von frischgebackenem Brot. Und auch meine Kinder werden regelmäßig von diesem Duft angelockt und wollen das Brot sofort probieren 🙂 Schmeckt euch dieses Brot auch so gut wie uns?
Einen kleinen Tipp zum Backen mit Kindern habe ich noch: Bei uns reicht ein solcher Laib Brot recht genau einen Tag. Dadurch backe ich fast täglich. Da für meine Kids mit 4 Jahren die Wartezeit von 24 Stunden zu lange ist, setze ich mit ihnen einen Brotteig an und mache dann mit dem Teig weiter, den wir am Vortag angesetzt haben. So haben sie schneller das Ergebnis ihrer Mühe 😉
Und noch ein Tipp: Bei uns wird am Abend gebacken. Das fertige Brot decke ich nach dem Abkühlen nur mit einem sauberen Baumwolltuch ab und lasse es in der Küche stehen. So ist die Kruste am nächsten Morgen noch schön knackig. Wenn man es in eine Plastiktüte packt, ist das Brot am nächsten Tag zwar noch immer lecker, aber nicht mehr so knusprig.
Und nun: auf die Plätze, fertig, backen. Ich freue mich, wenn ihr mir von euren Ergebnissen berichtet!
Euer Allesweib
Ein Kommentar zu “Dinkelbrot ganz einfach selber backen”